Nachrichtenbeitrag

Teure Gesundheitspolitik setzt deutsche Wirtschaft weiter unter Druck

Steigende GKV-Beiträge: Deutschlands Wirtschaft gerät weiter unter Druck

Die Beiträge zur Sozialversicherung steigen seit Gründung der Bundesrepublik. Allein die Krankenkassenbeiträge sind seit der Wiedervereinigung um 3,5 % gestiegen, pro Jahr also um mehr als 0,2 %. Gegenwärtig befürchten Experten jedoch, dass bereits bis zum nächsten Jahr Erhöhungen von bis zu 0,6 % notwendig sein werden. Mit jedem Prozentpunkt, um den der Beitragssatz ansteigt, müssen die Arbeitgeber aktuell etwa 15 Cent pro Arbeitsstunde mehr an die Krankenkasse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bezahlen. Klingt nicht nach viel. Doch das setzt die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft im Vergleich mit anderen großen Exportnationen noch massiver unter Druck. Denn Ex-Exportweltmeister Deutschland liegt mit 45,29 Euro bei den Arbeitskosten pro Stunde im verarbeitenden Gewerbe gegenüber den USA (41,18 Euro), Südkorea (28,73 Euro), Japan (24,52 Euro) und China (10,75 Euro) bereits jetzt ganz weit vorne.

 

Info Teure Gesundheitspolitik

Teure Gesundheitspolitik setzt deutsche Wirtschaft weiter unter Druck

Deutschlands Unternehmen haben mit hohen Arbeitskosten zu kämpfen. Die Arbeitgeberbeiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), die für Arbeitnehmer zu entrichten sind, setzen die Unternehmen dabei zusätzlich unter Druck. Besonders problematisch ist dies, weil es eigentlich überflüssig wäre.

Seit der Wiedervereinigung sind die Krankenversicherungsbeiträge bereits um 3,5 Prozentpunkte gestiegen. Aktuell rechnen Experten der Krankenkassen mit einem außergewöhnlich hohen Anstieg der Beiträge um durchschnittlich 0,6 Prozentpunkt bis zum kommenden Jahr - nicht zuletzt auch für Ausgaben der GKV, die eigentlich nicht die Beitragszahler, sondern der Staat zu tragen hätte. 

Fragt man Unternehmen, welche Faktoren bei der Standortwahl eine hohe Bedeutung haben, nennen ein Drittel die Unternehmenssteuern, aber zwei Drittel die Arbeitskosten der Beschäftigten. Das ergab kürzlich eine Befragung des Instituts der deutschen Wirtschaft unter mehr als 2.200 Unternehmen.

In kaum einem anderen Land der Welt ist die Differenz zwischen dem Lohn der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und den tatsächlichen Kosten für den Arbeitgeber so groß wie in Deutschland - dank hoher Lohnnebenkosten. Das sind vor allem Sozialabgaben für Renten-, Pflege-, Arbeitslosen- und Krankenversicherung.

Sobald die Arbeitskosten zu stark steigen, verlagern Unternehmen, die es sich leisten können, ihre Produktionsstätten ins kostengünstigere Ausland oder ersetzen - soweit möglich - menschliche Arbeit durch Maschinen. Oft verlieren Unternehmen, die wegen zu hoher Arbeitskosten nicht mehr wettbewerbsfähig sind, aber auch Marktanteile an ihre Konkurrenz im Ausland und müssen Arbeitsplätze abbauen. Hiesige Branchen wie die Photovoltaik-Produzenten, die Pharmaindustrie oder die Hersteller von Elektroautos können ein Lied davon singen. Auch andere Branchen stehen ebenfalls unter hohem Kostendruck. Kürzlich titelte das Institut der deutschen Wirtschaft zu seiner Konjunkturprognose für Exportnationen wie USA, Japan oder China im Jahr 2024: „Alle wachsen, Deutschland nicht“.

Gerade die exportorientierten Industrien, die der Motor der gesamten deutschen Volkswirtschaft sind, sind auf wettbewerbsfähige Arbeitskosten angewiesen. Doch bei den Arbeitskosten im verarbeitenden Gewerbe liegt Deutschland unter den großen Exportländern weit vorn: Sie liegen hierzulande pro Stunde bei 45,29 Euro, während sie in den USA bei umgerechnet 41,18 Euro, in Südkorea bei 28,73 Euro, in Japan bei 24,52 Euro und in China bei 10,75 Euro liegen.

Mit jedem Prozentpunkt, um den der Krankenkassenbeitrag steigt, müssen die Arbeitgeber im Durchschnitt je Beschäftigtem 15 Cent mehr pro geleisteter Arbeitsstunde an Arbeitgeberbeiträgen abführen. Bei rund 62 Milliarden geleisteten Arbeitsstunden in Deutschland im Jahr 2023 kommt da einiges zusammen: insgesamt rund 9,3 Milliarden Euro.

 

Dieser Beitrag ist Teil der BKK kamapgne - #WasFehltZahlstDU - zur Finanznot in der gesetzlichen Krankenversicherung

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